Thursday, 28.03.2024 - 09:20:34   



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Kommentare und Hervorhebungen: JPS



Gebrauchshunde, die im Wasser arbeiten, gibt es schon seit sehr langer Zeit. Sie waren im alten Rom bekannt und sind vor allem für die Zeit des Kaisers Augustus (63 v. Chr. bis 14 n. Chr.) belegt. Auch in der Persien- oder Sassanidenzeit (224 bis 641 n. Chr.) kannte man sie. Wie solche frühen Wasserhunde schließlich nach West- und Mitteleuropa kamen, lässt sich schwer sagen. Manche behaupten, sie seien mit phönizischen Händlern auf die iberische Halbinsel gelangt, andere sagen, islamische Truppen hätten sie dorthin gebracht, und von dort hätten sie sich über Europa verteilt. Wieder andere glauben, sie seien mit den Römern gekommen. Wie auch immer, unsere heutigen Pudel stammen jedenfalls von Wasserhunden ab, die zunächst als Gebrauchshunde der Fischer, später als Gehilfen bei der Jagd auf Wasservögel eingesetzt wurden.

        

Der Ursprung des Pudel wurde nie ganz eindeutig geklärt. Pudelähnliche Wesen tauchten in Russland auf, dort wurde er "Wollspitz" genannt, dieser soll etwas weniger wollig gewesen sein als der "Barbet" aus Frankreich. Bei uns wurde er "Schafpudel" genannt, die ungarischen Zottelhunde bekamen den Namen "Scharwenzel". In Italien wird der Pudel noch heute "Barbone" genannt (=ital. Übersetzung von Barbet). Diese Stämme vermischten sich untereinander und so entstand der Pudel. Vielleicht nahm ja auch die eigentliche Entwicklung des Pudels in Deutschland ihren Ausgang, denn das Wort „Pudel" wurde von „Budeln" (im Wasser planschen) oder „Pfudel" (= Pfütze) abgeleitet, was auch durch seinen ursprünglichen Verwendungszweck erklärt wird.

        

Die ersten Pudel gehen bis auf das Mittelalter zurück: Sie hatten bereits ihr typisches Haarkleid, mit völlig rasierten Partien. Diese Art der Schur ergab sich aus ihrer Verwendung als Wasserjagdhunde und sollte vermeiden, dass sich das Haar beim Apportieren von Wasserwild im Gestrüpp und Geäst der Sumpfgebiete verfängt. Wenn wir die Spuren seiner Ahnen zurückverfolgen, so stoßen wir immer wieder auf den Wasserhund, der im 6. Jahrhundert während der Besetzung der iberischen Halbinsel durch die Mauren von Nordafrika nach Europa gebracht wurde. Ungefähr ab dem 15. Jhdt. wird der Pudel allmählich salonfähig. Auf allgemeinen Wunsch der Pariser Bourgeoisie beginnen die Züchter, zunehmend kleinere Exemplare zu züchten. So entsteht erst der Zwergpudel und später der Toypudel, kleinformatige Ausgaben des ursprünglichen Pudels, von dem sie im Hinblick auf Verhalten und Morphologie alle Merkmale übernehmen. Der Pudel war also lange vor Beginn der modernen Hundezucht stark gefragt.

        

1754 erschien das Buch "Jägerpraktika" in dem der Pudel beschrieben wurde. Im 17. und 18. Jahrhundert verbreitete sich der "Wollhund" über ganz Europa. Die ersten Pudel waren große Hunde. Im englischen Sprachraum bezeichnet man heute noch die Großpudel als "Standard" Pudel. Die kleinere Variante soll später durch das Einkreuzen eines spanischen Wachtel- oder Hühnerhund entstanden sein. Die heutigen Kleinpudel sind die jüngste Größenvariante. Oft wurde er Pudel als Zirkuskünstler gebraucht, aber auch die vornehme Gesellschaft interessierte sich für ihn.
Im 18. Jahrhundert war der Pudel in Deutschland sehr verbreitet, wurde viel gezüchtet und war in Volks- wie Adelskreisen sehr beliebt

Ende des 18. Jahrhunderts und bis nach 1871 waren zahlreiche Pudel mit in den Kriegen, um Verwundete aufzufinden und Meldegänge auszuführen. Den Veteranen halfen sie später durch Vorführen von Kunststücken, was für manches zugeworfene Geldstück sorgte, sie führten die Blinden und zogen oft auch noch die kleine Karre mit wenigen Habseligkeiten ihres Herrn.
Keine andere Hunderasse hat so viel Leidenschaft ausgelöst, insbesondere im Hinblick auf die Urheberschaft, die von mehreren Ländern beansprucht wird. Die Anerkennung Frankreichs als Ursprungsland der Rasse war mühsam, aber nach langwierigen Diskussionen erkannte die FCI (Fédération Cynologique Internationale) Frankreich im Jahr 1936 als das Ursprungsland des Rassestandards an.

             

Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts hielt W. Yonatt (Tierarzt der englischen Königin) fest, dass man den Pudel zu verschiedenen Zwecken abrichten kann und dass er sich wegen seiner Treue und Anhänglichkeit besser zum Begleiter des Menschen eignet als ein gewöhnlicher Jagdhund. So kam der Pudel zu seiner kynologischen Umteilung. Seit mehr als hundert Jahren ist er nun unter den Gesellschafts- und Begleithunden zu finden.

Der Pudel als Zirkushund

   

     

Seit 1936 gilt der Pudel als Franzose. Sein französischer Name Caniche entspringt einem Beinamen, "chien à cane" oder "canichon", was so viel bedeutet wie Entenhund.

Alle Experten bestätigen, dass es sich um eine der ältesten Jagdhunderassen handelt, die speziell für Wasserwild eingesetzt wurden.



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